Alles neu macht der Mai. Nach einer internen Umstrukturierung war es das erste Spiel des neuen alten Headcoaches der Legionaries Andreas Rohringer. Und was für ein hollywoodreifes Spiel seine Mannschaft abgeliefert hat. Zur Halbzeit stand es bei diesem Spiel 0:22, der Starting Quarterback angeschlagen bereits am Weg aus dem Stadion und trotzdem war es noch lange nicht das Ende. In der zweiten Halbzeit sammelten sich alle drei Spielphasen und machten das scheinbar unmögliche wahr. Ein Comeback mit 29 unbeantworteten Punkten.
Fun Fact: Das allererste Spiel der Legionaries wurde ebenfalls gegen die Spartans absolviert. Pausenstand damals 0:22 für die Spartans. Der Ausgang? 23:22 für die Legionaries. Das ist fast 11 Jahre her.

Der Beginn des Spiels hätte gar nicht schlechter laufen können. Nach einem Squibkick wurde der Ball lediglich ein paar yards retourniert und man musste an der eigenen 20 beginnen. Der erste Spielzug war bereits ein Fallstart der Offense. Der zweite Spielzug ein deutlich überworfener Ball und der dritte das absolute Desaster. Druck auf den Quarterback erzwang einen schlechten Wurf der auch noch von der Defense der Spartans abgefangen werden konnte. Gleichzeitig humpelte der Qb um den potenziellen Return des Defenders abzufangen und blieb nach dem Spielzug am Spielfeld liegen. Er musste medizinisch versorgt werden und konnte sehr schnell für den Rest den Spiels ausgeschlossen werden.
Die Spartans brauchten hingegen nur 2 Spielzüge um in die Endzone zu kommen und auf 0:7 aus Sicht der Gastgeber zu stellen.
Das anschließende Kickoff wurde durch ein Missverständnis an der eigenen 1 Yardlinie gedowned. Ein denkbar schlechter Start für den ersten Drive von Backup QB Bernhard Ruscher. Dieser Drive war auch ein 3 and Out und ergab werden der extrem schlechten Ausgangslage an der 1 yard Line auch nur 40 yard Puffer für die Defense.
Die Spartans Offense konnte auch bei ihrem zweiten Drive unterstützt von einer Personalfoulstrafe den Endzone finden und stellte auf ein 13:0 (PAT not Good).
Der nächste Drive war von Nervosität und Abstimmungsschwierigkeiten geprägt. Ein nicht präzise geworfener Ball wurde vom Receiver nicht gefangen und schon nach 2 Plays schlug die Defense der Spartans wieder zu. Interception.
Die Defense der Legionaries fand immer besser ins Spiel und drängte die Offense der Spartaner bei 3 Plays um 3 yards zurück und ließ somit keinen Raumgewinn zu. Das vierte Down wurde ausgespielt und konnte prompt ein Freeplay nach einem Offside der Defense erzeugen. Das anschließende Fieldgoal stellte auf 16:0.
Der nächste Drive brachte erste Teilerfolge für die Offense der Legionaries. Es wurden zwei First Down erzielt, eine Completion geworfen, ein Fourth Down converted und es gab keinen Turnover. Der anschließende Punt brachte eine vielversprechende Feldposition an der gegnerischen 20 für die Defense.
Der Drive führte die Offense der Spartaner bis an die 11yard Line und wurde dann gestoppt. Der Fieldgoalversuch konnte diesmal geblockt und ein paar yards retourniert werden. Keine Punkte für die Spartans.
Nach kräftigen Läufen von Manuel Habitzl war aber nach dem ersten First down nicht mehr zu holen und man musste erneut punten.
Die Defense der Legionäre war jetzt voll da und lies abermals nichts zu. Die Gäste mussten nach 3 Plays punten.
Die Offense kämpfte sich geführt durch abermals starke Läufe von Habitzl bis kurz vor die Redzone. Dann wieder ein Paukenschlag ein Pass von Ruscher wurde abgefangen und von den Spartans knappe 70 yards in die Endzone retourniert. Neuer Spielstand 22:0 (PAT not Good) – damit ging es kurz darauf in die Halbzeit.

In der Halbzeit wurde der Gameplan ob der geänderten Lage komplett über den Haufen geworfen und neu ausgetüftelt. Die Mannschaft wurde neu auf einander eingeschworen und voller Energie ging es in die zweite Halbzeit.
Die Defense der Legionaries ließ abermals keinen yard zu und der Punt wurde an die gegnerische 40er retourniert. Perfekte Ausgangslage für eine Aufholjagd.
Die Offense wurde ab diesem Zeitpunkt von einer wütend spielenden Offensive Line und FB Thomas Rohringer geprägt. Ein paar kräftige Läufe und gute Completions später war man bereits bei 1 & Goal an der 3 yard Line. Alexander Trejbal verwandelte seinen ersten Lauf direkt in die ersten Punkte der Hausherren. Neuer Spielstand 6:22.
Der Kickoffreturn konnte an der 30er gestoppt werden. Die Defense der Legionaries ließ nicht nur keine Punkte oder yards zu sondern drängte die Spartans um satte 15 yards zurück und somit mussten die Gäste abermals punten. Das bedeutete abermals ein kurzes Feld für die Offense der Legionaries.
Diesmal war Ruscher bereits etwas besser in seiner Rolle angekommen und konnte seine Receiver mit schönen Pässen für insgesamt 40 yards bedienen. Bei 1 & Goal entschied sich Ruscher diesmal dafür selbst den Job zu erledigen und dunkte sich in die Endzone. Neuer Spielstand 12:22 (2 Point Conversion not Good)
Eine mittlerweile gewohnte Szene: Das Kickoffteam ließ nur wenige yards zu. Die Defense nahm dem Gegner in den ersten 3 Versuchen auch noch yards ab. Neu war der anschließende Punt, der zuerst von den Spartans in der eigenen Endzone gemuffed wurde und danach nur 2 yards aus der Endzone vor einem Safety gerettet werden konnte.
Alexander Trejbal kannte die Aufgabe noch vom letzten Golinedrive und verwandelte auch diesen ersten Versuch in 6 Punkte. Neuer Spielstand 19:22 (PAT Good). Der Ausgleich war zum Greifen nahe.
Der nächste Drive der Spartans startete mit einem Return an die eigene 35. Nach 3 Plays lautete das Ergebnis allerdings gleich wie zuvor. Keine yards gemacht und es musste gepuntet werden. Ausgangslage für die Offense der Legionaries war die eigene 22er.
Nach dem ersten Lauf von Habitzl musste die Partie aber wegen einem Blitzgewitter unterbrochen worden. Ein Spielabbruch an dieser Stelle hätte einen Sieg für die Spartans bedeutet. Nach rund 20 min konnte das Spiel allerdings fortgesetzt werden. Nach einigen weiteren First Downs musste aber gepuntet werden. Durch einen günstigen Bounce samt anschließender Strafe mussten die Spartans an der eigenen 8 Yardline starten.
Die Defense der Legionaries war on fire und bei 2nd and long wurde der Spielzug von Stieger perfekt gelesen und so konnte er den Ball intercepten. Die Defense brachte abermals eine tolle Feldposition bereits knapp vor der Redzone.
Exzellente Läufe von Trejbal brachte die Legionaries in wenigen Versuchen an die Goalline. Den ersten Versuch an der Goalline verwandelte dann aber Ruscher selbst, welcher unberührt in die Endzone joggte. Neuer Spielstand 26:22 (PAT Good). Das Comeback war perfekt.
Der Kickoff ging die Endzone. Die Defense der Legionaries erwies sich zu dem Zeitpunkt einfach als zu stark für die Spartans und sie mussten den Ball abermals nach 3 Spielzügen abgeben. Ausgangslage für den nächsten Offensedrive war die eigene 50er.
Trejbal glänzte mit kraftvollen Runs bis in die Redzone, wo an der Goalline allerdings schluss war und es wurde ein Fieldgoal gekickt. Neuer Spielstand und gleichzeitig auch Endstand: 29:22.
Mit einem Bombenkickoff und schneller Coverage mussten die Gäste unter 1min Spielzeit fast 90 yards, gegen eine Defense gegen die ihnen in der gesamten Halbzeit kaum yards und bestimmt kein Firstdown gelungen ist, marschieren. Eine Mammutaufgabe, die sich auch nicht lösen ließ. Bei auslaufender Uhr im vierten Versuch brillierte die Defense und ließ abermals gar nichts zu.
Nach dem Schock des ersten Drives und mit einer überragenden Defense konnte sich das Team in einer harten Partie aus einer miserablen Lage zurück arbeiten.

Wie ist dieser Sieg einzuordnen? Vergleicht man das Ergbenis mit der NFL gibt es dazu folgende Statistik: Von 2009 bis 2019 gab es 489 Spiele, die mit einem 3 Score Unterschied (17 Punkte oder mehr) in die Halbzeit gingen. Lediglich 17 davon wurden in der zweiten Halbzeit gedreht. Das sind 6,38%. So hat es sich auch angefühlt, außergewöhnlich..

 

by OC Alexander Zotter